4 Möglichkeiten, Ihre Blutentnahmetechnik zu verbessern

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Auch heute noch wird die Venenpunktion kaum im Grundstudium behandelt. Dabei ist dies einer der Bereiche, in denen medizinisches Personal von Patienten am kritischsten beurteilt wird. Daher ist es wichtig, in jeder Situation die beste und zuverlässigste Technik für die Blutentnahme anzuwenden.

Neben Nadelstichverletzungen, die meist vermeidbar sind, aber ein erhebliches Risiko für das Blutentnahmepersonal darstellen, ist ein weiteres häufiges Problem die Hämolyse. Wenn eine Blutprobe unsachgemäß entnommen wird, können die daraus abgeleiteten Ergebnisse ungenau sein, oder die Blutprobe muss erneut entnommen werden, was sowohl für den Kliniker als auch für den Patienten zusätzlichen Aufwand und Unannehmlichkeiten bedeutet. Die drei Hauptprobleme, die sich aus Fehlern bei der Blutentnahme ergeben, sind Hämolyse, Kontamination und ungenaue Beschriftung.[1] [2]

Zu den Faktoren, die das Risiko einer Hämolyse erhöhen, gehören die Verwendung von Nadeln mit falscher Stärke, die Entnahme von Blutproben aus einem intravenösen oder zentralen Zugang oder unterfüllte Röhrchen [1] .

Ausgehend von diesen Faktoren sind hier vier Möglichkeiten, Ihre Blutentnahmetechnik zu verbessern:

1. Kennen Sie die Standards und lassen Sie sich bei Bedarf schulen!

Wie Sharon Scott, Produkt- und Anwendungsspezialistin bei Greiner Bio-One, sagt: "Kennen und befolgen Sie die Standards für die Blutentnahme". Das Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) legt diese Standards für die venöse Blutentnahme fest, die regelmäßig aktualisiert werden.[3]

Sharon weist darauf hin, dass bei der Verwendung von Blutentnahmegeräten stets die Gebrauchsanweisung (IFU) des Herstellers befolgt werden sollte, insbesondere bei der Aktivierung des Sicherheitsmechanismus. Beachten Sie auch, dass vor der Verwendung neuer Produkte eine entsprechende Schulung erforderlich ist. Ein hilfreicher Tipp für den Fall, dass Ihnen die Entnahme einer Probe misslingt, besteht darin, die Person zu begleiten, die als Nächstes die Entnahme vornimmt, um von ihr zu lernen.

2. Problematische Venenverhältnisse berücksichtigen!

Es gibt ungünstige Faktoren, die sich negativ auf eine Blutentnahme auswirken können. Stress kann bei ängstlichen Patienten zu einer Gefäßverengung führen. Es ist daher wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Auch eine zu niedrige Raumtemperatur kann sich negativ auf die Venenpunktion auswirken, da sich die Venen bei Kälte zusammenziehen. Weitere Faktoren können dünne Venen, bereits mehrfach punktierte Venen, Rollvenen oder Volumenmangel sein.

Vor allem ältere oder dehydrierte Patienten neigen zu schwierigen Venenverhältnissen und einem langsameren Blutfluss. Befindet sich die Nadel bereits in der Vene und der venöse Blutfluss ist unzureichend, kann das Vakuum des Röhrchens zum Kollabieren der Vene führen. Infolgedessen könnte die Nadel an der inneren Venenwand haften bleiben, was zu einer Unterbrechung des Blutflusses führen könnte. Als Nebeneffekt könnte die Nadelspitze die Vene durchstechen und einen Bluterguss verursachen.

Agnieszka Molas-Kilianek, Produkt- und Anwendungsspezialistin von Greiner Bio-One, sagt: "Wenn Sie mit einer problematischen Vene konfrontiert werden, fragen Sie die Person, ob es einen Bereich gibt, der in der Vergangenheit funktioniert hat. Diese eine Frage kann allen Beteiligten in diesem Prozess Zeit und Energie ersparen."
Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden kann, ist die Menge des entnommenen Blutes, denn in manchen Fällen ist es nicht mehr notwendig, große Mengen Blut zu entnehmen. Dieser Ansatz, der als „Patient Blood Management“ bezeichnet wird, zielt darauf ab, nur so viel Blut zu entnehmen, wie nötig ist, und kann für die Patienten besonders vorteilhaft sein, um eine iatrogene Anämie zu vermeiden.

3. Die richtigen Produktkombinationen auswählen!

Auch die Auswahl der richtigen Produkte und Produktkombinationen kann den Erfolg der Blutentnahme beeinflussen. Die Verwendung geschlossener Systeme ist im Allgemeinen die bevorzugte Option, da sie sicherer sind als offene Systeme.[4]

Der Nadeldurchmesser wird in Gauge (G) angegeben, was so viel wie „Messstab" bedeutet. Je höher die G-Nummer, desto dünner ist der Außendurchmesser der Blutentnahmenadel. Damit und mittels der farblichen Standardisierung kann man schnell und einfach die richtige Nadelstärke für die jeweilige Venensituationen wählen.[5]

Ist die Nadel für die ausgewählte Vene zu groß, kann sie die Vene einreißen und Blutungen (Hämatome) verursachen; ist die Nadel zu klein, kann sie die Blutzellen bei der Entnahme beschädigen, und Labortests, die Vollblutzellen oder Hämoglobin und freies Plasma erfordern, sind unbrauchbar [1].

Auch die Wahl des Röhrchenvolumens kann den Erfolg der Blutentnahme beeinflussen. So kann die Wahl eines großvolumigen Röhrchens bei schwierigen Venenverhältnissen zu einer Unterfüllung oder zum Kollabieren von Venen führen. Wird das Röhrchen nicht bis zum angegebenen Volumen gefüllt, ist das Verhältnis von Additiv zu Blut zu hoch, was zu ungenauen Laborergebnissen führen kann.

4. Positionierung der Hände und Einführen der Nadel!

Falls erforderlich, bitten Sie den Patienten, eine Faust zu bilden, damit die Venen deutlicher hervortreten. Die Patienten sollten nicht angewiesen werden, ihre Hand kräftig zu öffnen und zu schließen (zu pumpen), da dies zu erheblichen Erhöhungen der Kaliumkonzentration führen kann, wodurch das Risiko von Komplikationen und Fehlbehandlungen des Patienten besteht.[3]

Fixieren Sie die Vene, indem Sie den Arm des Patienten festhalten und einen Daumen unterhalb der Venenpunktionsstelle legen, um die Haut in Richtung des Handgelenks des Patienten zu straffen.[4] Dies ermöglicht ein exaktes Eindringen in die Haut und verhindert ein "Rollen" der Vene.

Führen Sie die Nadel in einem Winkel von ≤ 30 Grad ein. Der Nadelschliff sollte dabei nach oben gerichtet sein. Bei erfolgreicher Punktion spürt man beim Eindringen der Venenwand einen nachlassenden Widerstand. Die Einstichtiefe kann je nach Patient und ausgewählter Vene variieren. Halten Sie den Röhrchenhalter mit Daumen und Zeigefinger fest und nutzen Sie dabei die Rillen des Halters für einen sicheren Halt. Mit Ihren freien Fingern können Sie Ihre Hand am Arm des Patienten stabilisieren. Auf diese Weise lassen sich der Röhrchenhalter und die Kanüle leicht einführen und genau positionieren, wodurch eine weitere Bewegung der Kanüle in der Vene verhindert wird, die Schmerzen und Verletzungen verursachen kann.

Beim Einsetzen des Röhrchens in den Halter werden Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand hinter den Griffstegen des Halters positioniert, während die Kanüle mit dem Daumen eingedrückt wird. Das hintere Kanülenende durchsticht den Stopfen in der Kappe und der Blutfluss setzt ein. Diese Handhaltung verhindert jede Bewegung der Kanüle beim Einsetzen und Abziehen des Blutentnahmeröhrchens und verhindert ein Abrutschen des Röhrchens von der Nadel, was zu einer Unterfüllung führen könnte.

Fließt Blut nur zögerlich oder gar nicht in das Röhrchen, kann dies verschiedene Ursachen haben. Eine minimale Neupositionierung der Kanüle, bei der das Blutentnahmeröhrchen angeschlossen bleibt, kann ausreichen, um den Blutfluss in Gang zu setzen.

Üben Sie beim Entfernen der Kanüle keinen Druck auf die Einstichstelle aus, bis die Kanüle vollständig entfernt wurde. Andernfalls kann die Nadelspitze die hintere Venenwand einschneiden, was Schmerzen und ein Hämatom verursachen kann.

Um das Risiko von Nadelstichverletzungen nach der Blutentnahme zu verringern, entsorgen Sie die Materialien in geeigneten Behältern für scharfe/spitze Gegenstände.

1 WHO guidelines on drawing blood: best practices in phlebotomy, https://www.who.int/publications/i/item/9789241599221

2 International Safety Center, EPINet Report 2021, https://internationalsafetycenter.org/exposure-reports/

3 CLSI. Collection of Diagnostic Venous Blood Specimens, 7th ed. CLSI standard GP41. Wayne, PA: Clinal and Laboratory Standards Institute; 2017.

4 WHO Best Practices for Injections and Related Procedures Toolkit. Geneva: World Health Organization; 2010 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK138496/

5 Needles – more than just a piece of metal, Greiner Bio-One. https://www.gbo.com/fileadmin/media/GBO-International/02_Downloads_Preanalytics/SALES_Application_Notes/PIENN01_Needles_R00.pdf

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