Kunststoff in der Antikörper-Diagnostik
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Kaum eine Situation zeigt deutlicher, wie wichtig Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen sind als die aktuelle Pandemie. So zwingt uns die Corona Krise in vielen Bereichen, längst festgefahrene Ansichten und Meinungen zu überdenken. Besonders auffällig: Kunststoff stellt seine Vorteile unter Beweis und entpuppt sich als wichtiger „Lebensretter“ für viele Menschen.
“Doch warum spielt Kunststoff und dessen Eigenschaften gerade jetzt eine so wichtige Rolle? Und was haben unsere Produkte mit der Antikörper-Diagnostik zu tun? ”
Testverfahren zum Nachweis von Antikörpern
Das Testverfahren zum Nachweis von Antikörpern ermöglicht es herauszufinden, ob eine Person dem SARS-CoV-2-Virus ausgesetzt war und ob diese Antikörper gegen das Virus gebildet hat. In 5 Schritten erklären wir, was zwischen der Probenentnahme und dem Testergebnis passiert und welche entscheidende Rolle unsere Kunststoffprodukte dabei spielen:
Um zu erfahren, ob eine Person bereits Kontakt mit dem Virus hatte, wird das Serum oder Plasma auf entsprechend vorhandene Antikörper dagegen untersucht. Bei der Blutentnahme steht die Sicherheit des Patienten und des medizinischen Personals, sowie die absolute Sterilität der verwendeten Blutentnahmeutensilien im Fokus. Für eine solche Blutentnahme werden z.B. unsere VACUETTE® Blutentnahmeröhrchen verwendet.
Damit die Blutprobe analysiert werden kann, wird sie zunächst ins Labor transportiert. Hierfür muss die Probe bruchsicher verschlossen sein. Sie darf auch zu keiner Zeit verunreinigt werden oder ein Kontaminationsrisiko darstellen. Die Röhrchen müssen dabei einem Druck von 95kPa standhalten, flüssigkeitsdicht sein und entsprechend UN 3373 Kategorie B verpackt sein. Für solche Transporte sind Produkte unserer Transportlinie geeignet.
Im Labor angekommen, werden die Proben zentrifugiert. Ziel ist es, den flüssigen Anteil des Blutes (Serum oder Plasma) von den restlichen Blutbestandteilen zu trennen. Bei diesem Prozess zeichnet sich das Kunststoffröhrchen besonders durch seine Beständigkeit unter mechanischen Einflüssen aus.
Auch Leucosep Röhrchen, können für eine separate Weiterverarbeitung herangezogen werden, um aus dem peripheren Vollblut, wie z.B. aus VACUETTE® EDTA Röhrchen, Lymphozyten oder mononukleäre Zellen zu separieren.
Der vierte Schritt beschreibt das Herzstück des Testverfahrens. Hier wird nun das gewonnene Serum oder Plasma auf eine sogenannte ELISA-Mikrotiterplatte gegeben, welche zuvor mit Antigenen beschichtet wurde, bspw. mit spezifischen Antigenen für das Coronavirus. Die vorbehandelten Polystyrol-Platten besitzen spezifische Oberflächeneigenschaften, die eine Bindung von Antigenen besonders begünstigen. Befinden sich nun Coronavirus-Antikörper von einer bereits überstandenen Infektion im Blutserum der zu testenden Person, binden diese an die auf der Mikrotiterplatte befindlichen Antigene. Mit unserer 96-Well ELISA-Mikrotiterplatte können so extrem hohe Probendurchsätze erreicht werden.
Im letzten Schritt des Testverfahren wird nun die Bindung von Antikörper und Antigen sichtbar gemacht. Hierfür wird zunächst ein Zweitantikörper-Enzymkomplex zur Probe gegeben. Wenn die getestete Person aufgrund einer überstandenen Virusinfektion spezifische Antikörper besitzt, bindet der Zweitantikörper-Enzymkomplex daran. Durch Zugabe eines Substrats, das vom Enzymkomplex umgesetzt wird, kommt es zu einem sichtbaren Farbumschlag, der durch den hochtransparenten Kunststoff der ELISA-Platte optisch gemessen werden kann. Findet eine Reaktion statt, lagen in der Probe spezifische Antikörper vor. Findet keine Reaktion statt, ist der Nachweis negativ und in der Probe befanden sich keine spezifischen Antikörper gegen das Virus.