Kurzfristig veränderliche Einflussfaktoren bei der Blutentnahme
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Um vergleichbare Ergebnisse bei der Blutentnahme zu erhalten, ist nicht nur die Frage nach geeignetem Material und der richtigen Entnahmetechnik wichtig, sondern auch das Wissen über kurzfristig veränderliche Einflussfaktoren.
Laborwerte tragen in einem hohen Maß zur Diagnosefindung beim Patienten bei. Für plausible Werte und damit einen korrekten Laborbefund, der Fehldiagnosen oder womöglich falsche Therapien auszuschließen hilft, ist ein hoher Grad an Standardisierung des präanalytischen Prozesses erforderlich.
Hier kann ein Blutentnahmesystem, das durch ein exakt vorgegebenes Vakuum auf Reproduzierbarkeit setzt und Variablen ausschließt, die z.B. durch manuell unterschiedlich stark erzeugbaren Sog entstehen könnten, unterstützen. Auch das Einhalten korrekter präanalytischer Schritte, die z.B. in unserer Präanalytik Broschüre näher beschrieben sind, trägt erheblich zum Erhalt aussagekräftiger Laborwerte bei.
Nicht alle Einflussgrößen liegen jedoch in der Hand der Person, die eine Blutentnahme durchführt. Patientenbedingte Einflussfaktoren wirken sich auf die Konzentration eines Parameters aus und sind in den Referenzwerten berücksichtigt.
Sie können ein ganzes Leben lang unveränderlich sein, sich aber auch bei demselben Patienten sowohl langfristig als auch kurzfristig verändern, von einem auf den anderen Tag oder sogar während des Tages. Diese Einflüsse gehen immer vom Patienten, von dessen körperlicher Verfassung oder von seinem Verhalten aus. Sie werden bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet, vorausgesetzt dem Labor liegen entsprechende Informationen vor. Viele dieser Einflussfaktoren sind bekannt, wie z.B. geschlechtsspezifische Unterschiede, Alter, Körpergewicht, Schwangerschaft, körperliche Belastung, Nahrungsaufnahme.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen auch die tagesrhythmischen Schwankungen verschiedener Parameter. Einige haben ihr Maximum am Morgen, andere am Mittag oder am Abend. Diese Abweichungen einzelner Parameter sind nicht marginal, sie können im Tagesverlauf bei manchen Parametern bis zu 200% betragen.
Um bei Patienten Parameter im Verlauf wiederholter Blutentnahmen korrekt zu beurteilen, ist es erforderlich, die tagesrhythmischen Schwankungen zu berücksichtigen. Hier spielt die Entnahmezeit eine wesentliche Rolle. Der Einfluss von tagesrhythmischen Schwankungen kann durch Einhaltung der Entnahmezeitempfehlung zwischen 7:00 Uhr und 9:00 Uhr morgens minimiert werden.
Ist dies nicht möglich und die Blutentnahme findet zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt, sollte der Entnahmezeitpunkt unbedingt dokumentiert und übermittelt werden, damit Parameter richtig beurteilt werden können.
Quelle:
Präanalytik Fibel: 980182_VACUETTE_Praeanalytik_Fibel_Buechlein_de_rev08_0619_web.pdf (gbo.com)
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